Grüne Themen als roter Faden: Heidi Bär sagt adieu

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr geehrte Herren Bürgermeister, sehr geehrte Mitglieder der Verwaltung, liebe Kolleginnen und Kollegen, verehrte Anwesende!

Im alten Jahrtausend, genau gesagt im Mai 1998, bin ich in den Gemeinderat der Stadt Esslingen nachgerückt – für Elisabeth Nill. Das Alte Rathaus wurde damals gerade saniert und meine 1. Sitzung war in unserer alten Stadthalle. An ihrer Stelle steht heute das NeckarForum und unser Leonardo-Hotel. So lange ist das schon her! Nun – Nach 26 Jahren – habe ich nicht mehr kandidiert und scheide heute aus dem Gemeinderat der Stadt Esslingen aus.

Zurück auf Anfang: Ab 1984 gab es in der SPD Esslingen einen sehr aktiven Arbeitskreis Umwelt. Erfolgreich haben wir zusammen mit vielen anderen die damals geplante Müllverbrennungsanlage in Sirnau verhindert. Mein Einstieg in die Kommunalpolitik. Umweltschutz und Nachhaltigkeit – der Lokale Agenda Prozess begann 1999 – der Schutz unseres Klimas und die Verkehrsthemen lagen mir besonders am Herzen und das tun sie bis heute.

Die grünen Themen sind zum roten Faden in meinem politischen Handeln geworden!

Der ATU war damals für mich Neuland. Die technische Sprache in den Vorlagen gewöhnungsbedürftig. Für mich als Englischlehrerin wie eine neue Fremdsprache. Neu für mich war der ganze technische Bereich, auch die Themen der Stadtplanung und Stadtentwicklung. Eine herausfordernde Zeit. Mit wachsendem Verständnis meinerseits wurde es für mich immer interessanter, vielfältiger und bereichernder. Ich durfte in den vielen Jahren sehr viel lernen und meine Heimatstadt neu kennenlernen. Und ich kam so auch in Kontakt mit den unterschiedlichsten Menschen. Dafür bin ich sehr dankbar! Herausfordernde Themen gab es damals reichlich: neue Baugebiete, Flächennutzungsplan, neue Weststadt, neue Pliensaubrücke über die Bahn, ZOB, Bahnhofsumfeld … und so vieles mehr.

20 Jahre lang war ich Sprecherin der SPD-Fraktion im Ausschuss für Technik und Umwelt und im Mobilitätsausschuss. Seit langem im Team mit Andreas Koch an der Seite. Danke, Andreas, für unsere gute Zusammenarbeit. Wir haben uns gut ergänzt. Gerne habe ich mich im ATU und MA und in den verschiedenen Betriebsausschüssen eingebracht! Der kurze Draht im Vorfeld von Sitzungen war oft hilfreich – danke Eberhard (Scharpf), danke Andi (Fritz) und Jürgen (Menzel) und danke auch Ernst Mauz, der leider früh verstarb. Danke an alle für ein konstruktives Miteinander!

Meine Wünsche für die Zukunft:

Dranbleiben beim Klimaschutz:

Der Klimawandel ist in vollem Gange und deutlich spürbar. Grün- und Blau-Maßnahmen sind dringend nötig.

Dranbleiben bei der Verkehrswende: Der Umbau von der autogerechten Stadt zu einer Stadt, in der alle Menschen gut mobil sein können, ist eine große Herausforderung!

2040 wollen wir in Esslingen klimaneutral sein. Dies haben wir einstimmig so beschlossen. Wir sind auf gutem Weg und dürfen auf diesem Weg nicht nachlassen. Danke, Frau Dr. Walter und Frau Dr. Engel mit ihren Teams für die gute Zusammenarbeit! Es freut mich in diesem Zusammenhang sehr, dass wir seit Anfang des Jahres einen Klimarat haben, in dem engagierte Menschen aus den verschiedenen Bereichen unserer Zivilgesellschaft mitwirken.

Dranbleiben beim MACHEN:

Diskussionen sind nötig und wichtig, klar. Dann sollte ein Knopf an das jeweilige Thema gemacht und gehandelt werden. Wie lange es gedauert hat, bis die Ritterstraße endlich dauerhaft Fußgängerzone wurde! Beim Thema Photovoltaik auf städtischen Gebäuden freue ich mich über mehr Tempo. Die Stadt als Vorbild!

Dranbleiben bei der Kommunikation im Gemeinderat, in seinen Ausschüssen, mit der Stadtverwaltung, mit den Menschen in der Stadt:

Zuhören, miteinander reden, gemeinsam Lösungen entwickeln, offen und wertschätzend, auf Augenhöhe und mit gesundem Menschenverstand.

DANK:

Ulrike Gräter und Regina Rapp scheiden heute ebenfalls aus dem Gemeinderat aus. Wir drei sagen Danke! Danke an alle Menschen, die uns ihr Vertrauen geschenkt haben und uns gewählt haben! Wir danken für alle Gespräche im Gemeinderat, in den Ausschüssen, mit der Verwaltungsspitze und mit der Verwaltung! Wir danken unserer SPD-Fraktion und unseren beratenden Mitgliedern! Wir wünschen dem neuen Gemeinderat für die vielen Aufgaben, die vor ihm liegen, gute Entscheidungen und gutes Gelingen! Wir wünschen uns dabei ein gutes Miteinander aller demokratischen Kräfte!

Ich schließe mit dem Titel eines Buches von Navid Kermani – er ist Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels: Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näherkommen!

Vielen Dank!

Redebeitrag von Stadträtin Heidi Bär in der Gemeinderatssitzung vom 22. Juli 2024